Und die Uhr tickte

Die Uhr tickte, doch es war still im Raum. Die eigenen Achselhaare wachsen hören ist ein beängstigendes Erlebnis, inmitten dieser Gepflogenheiten und nicht ausgesprochenen Hasstiraden. Dämmerung. Die Zeit wo der eine oder andere ans Abendessen denkt und vor dem geistigen Auge durch den Schnee stapft, bevor er im warmen Zuhause ankommt.
Das ist Leben, das ist Vernunft. Es gibt weder Unsicherheit noch Wohlbefinden an solch einem Tag. Mehr ein Gefühl dazwischen, das jedoch weit entfernt scheint. Gleichgültigkeit.

So ist auch mir zumute, wie ich hier vor dem Bildschirm sitze und, in Lustlosigkeit getränkt, nach Beschäftigung suche.
So tun als ob. Vier Wörter die ein ganzes Leben zusammenfassen können und von Tag zu Tag immer wie mehr Realität wird. Gesellschaftsdroge Zeit, abhängig und sich dessen bewusst. Ein Käfig bei dem wir den Schlüssel schon längst weggeworfen haben, es manchmal bereuen, meist aber froh sind gefangen zu sein.
Wir überwinden uns manchmal Aussergewöhnliches zu vollbringen. Zumindest für unser Befinden aussergewöhnlich. Doch dies kommt nicht allzu oft vor.
Alles läuft gut. Es geht bergauf mit dem Gemüt und der Spontaneität. Keiner wagt zu bezweifeln, dass das Mass aller Dinge du selbst bist. So leichtfüssig wie brillant erscheinen sogar deine Atemzüge, wie von mächtiger Hand gesteuert. Ein kleiner Abgrund den du gerade mit einem leichten Sprung überwindest, einen Schritt zu spät kommst und zusiehst, wie dein Leben oben an der Böschung stehen bleibt – nur du fällst.
Stapfe durch den Schnee, gehe noch wenige Blocks weiter, zu Hause werde ich sowieso irgendwann ankommen!

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