Ralph - unsere erste Kolumne

Ritter ohne Pferd

Weil ich manchmal ganz überraschend Hunger bekomme, schlenderte ich in die Küche und ass etwas. Viel mehr ist an diesem Tag eigentlich nicht passiert. Darum erzähle ich Ihnen lieber, was mir am Tag zuvor wiederfahren ist. Ich bin ja für meine waghalsigen Projektarbeiten der letzten Jahre nicht gerade gelobt worden. Die Menschheit ist einfach noch nicht reif für meine bahnbrechenden Visionen. Aber als ausgeschlafenes Kerlchen weiss ich, dass Aufgeben in Frage kommt.  Das tat ich dann auch und gönnte mir eine Mütze voll Schlaf. Im Traum erschien mit ein Ritter ohne Pferd. Er klagte über etwelchliche Sparmassnahmen und dass er jetzt zu Fuss gehen müsse. Ich kümmerte mich nicht weiter darum und wollte gerade erwachen, da trat mich ein Pferd mit einem gekonnten Hufenschlag in die Leistengegend. Ich wollte gerade zum verbalen Donnerwetter ansetzen, als ich den rostigen Nagel in seinem Huf sah. Das ist jetzt wohl so ein symbolischer Moment in dem ich nach getaner Arbeit einen Wunsch frei habe. Mit einem lässigen Handgriff entfernte ich dieses Ding und das Pferd gallopierte davon. Träume sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.

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