Ralph - unsere erste Kolumne

Die Kunst des aktiven Nichtstuns

Die Tage vergingen wie im Flug, als ich nächtelang über den Sinn und Unsinn von körperlicher Betätigung nachdachte. Ich fühlte mich ein bisschen wie ein Maulwurf ? grob unterschätzt. Es ist eine dieser Lebensphasen, in denen man mit sich selber und der Umwelt nicht zufrieden ist. Die Umwelt ist mir ja noch relativ egal, doch es geht nichts über das eigene Wohlbefinden. 

Ich habe schon einmal im Fernsehen beobachtet, wie sich duzende Beine stundenlang der natürlichen Begabung des Stehenbleibens wiedersetzten. Anschliessend versuchten sie (damit meine ich die selbsternannten ?Athleten? und nicht die Beine), am Rande eines Kreislaufkollapses, die Situation zu erörtern. Sie akzentuieren sich mit einem kargen Wortschatz, was nun schiefgelaufen zu sein scheint (nicht meine Worte). In meinen Augen ist da einiges schief gelaufen, allem voran das Gesamtkonzept ? der Sport selber. Aber mich fragt natürlich wieder einmal niemand, denn wer bekommt schon gerne die Wahrheit ins Gesicht geknallt. So angelte ich mich von Gedanken zu Gedanken, um erschöpft und völlig ausgelaugt auf die Schlussfolgerung zu kommen. Schlafen ist einer der meistunterschätzten Sportarten. Ich bin Zweifels ohne ein Bewegungsmuffel, dafür ein ganz aktiver.

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