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Revolution

Wir reden nicht über Revolution, kämpfen, was bringt das schon, ändern lässt sich nur bedingt, wenn man es erzwingt, laufe lieber davon, von der Revolution, die verändert nur, Zeitverschwendung pur, Hass geht voraus, in die Welt hinaus, schreit Probleme hervor, alle singen gleichstimmig im Chor, das Ende ist noch, besser als dieses Loch, welches wir Demokratie nennen, Gedanken in Gesprächen verbrennen, wählen können wir Ideen, die vor Gesichtern stehen, welche von Ideen, den Abgrund als Berge sehen, hoch empor steigen, allen damit zeigen, Revolution fängt an, wenn Dummheit nicht klettern kann, Dach der Welt, kling gut und gefällt, denen die dort stehen, und Wind nach rechts drehen, um Fahnen zu hissen, von denen sie die Farbe nicht wissen, Seilschaften überschütten mit Hohn, das nenn ihr Revolution!

Schöne Zeit

Es ist die Zeit die treibt, die unweigerlich auf uns schneit, bis wir kalt und müde werden, ein schöner Tag um zu sterben, weiss bedeckt, schwarz bemalt, seine Schulden abbezahlt, nichts Falsches gemacht, geweint, gelebt, gelacht, traurig ist nur der Rest, den du zurücklässt, Lücken entstehen, durch die sie jetzt gehen, haben sie mich beurteilt, schnell, sie haben keine Zeit, sehen, was sie zu sehen glauben, dir deine Geschichte rauben, als Zeit noch dazu war, uns zu vergessen, und wir wie besessen, das Leben aufgesaugt, die Seele ausgelaugt!

Stummer Spaziergang

Komm in meine Welt, ich zeige dir was mir gefällt, halte meinen Atem für einen Moment, weil mich niemand kennt, brauche nicht zu sprechen, keine Tabus zu brechen, beobachte nur ganz still, was alle wollen, was ich nicht will, verstehen heisst nicht begreifen, an welchen Gedanken wir reifen, ob Meinungen uns erzählen, welche Träume wir wählen, leiser Klang im Tumult, trete ans Rednerpult, halte meinen Atem für einen Moment, weil jemand meinen Namen nennt, auf einem Weg den du gehst, auf wie festem Boden du stehst, wenn keiner mehr zu dir schaut, wie real sind deine Träume gebaut?!

(Er)schöpft

Macht nur weiter, werdet gescheiter, zeigt der Welt nur, ich bin mächtig und stur, trägt eure Botschaft voran, was man mit Wille alles kann, erschöpft und ausgelaugt, dir keiner mehr taugt, ersetz ihn durch Getriebe, wir sind keine Diebe, werden es uns doch überlegen, was spricht dagegen, im obersten Turm, sitzt der korrupte Wurm, mit feingefertigter Naht, spinnt zu anderen Türmen einen Draht, macht nur weiter, auch wir werden gescheiter, zeigt der Welt nur, du läufst nach derselben Uhr!

Licht und Schatten

Was habe ich versäumt, nur von schwarzen Feldern geträumt, ausgeblendet Licht und Schatten, Farben, von denen wir so viele hatten, leiser Geigenklang bevor ich erwache, in einen Tag hinausgehe, weniger lache, gehe über Felder, schwarz wie die Nacht, in der ich träumte, ich hätte wieder gelacht, warmer Herbsttag friert meine Gedanken, hoffe mich kurz zu bedanken, bei Momenten wie vor Jahren, die nicht besser, nur anders waren, der Kopf liegt schwer auf dem Kissen, vergessen mein Wissen, wie träumen geschieht, von zu vielen Farben das Bild nicht mehr sieht, ob Dunkel wie Schatten, ob Hell wie Licht, Nichtgesagtes daran zerbricht, aus Angst in Freiheit zu reden, aufzuwachen und wieder zu leben!

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