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Mondgesicht auf neun Uhr

Alkohol um sechzehn Uhr, wir trinken weiter, da sind wir stur, gute Stimmung ist garantiert, lockere Sprüche leichtfüssig serviert, das Niveau so sagen sie, sei so gut wie noch nie, und prosten sich anmutig in die Augen, schon begonnen am Strohhalm zu saugen, es ist doch nichts dabei, einen zu trinken oder zwei, lachen über den, der nichts verträgt, der sie später sicher nach Hause trägt, zehn Jahre ohne Belangen, die Stimmung ist vergangen, sie trinken noch einen oder zwei, doch der Spass ist vorbei, die Gesellschaft sei schuld daran, wofür man sie nicht alles brauchen kann, um Niveauschwächen zu verdecken, wenn sie bis zum Hals im Schlamm stecken, warum Mondgesicht auf neun Uhr, das verrat ich nicht, da bleib ich stur, doch frag die Gesellschaft einmal, ist trinken um die Uhrzeit normal!

Tagstrasse bei Nacht

Weisses Licht so grell, dunkle Strasse so hell, wo Menschen darauf gehen, wo Autos herumstehen, leergefegt bei Nacht, für den Tag gedacht, für Reisen fort von hier, wir bleiben hier, schieben Wache bei Nacht, nicht für den Tag gedacht, warten bis die Sonne zeigt, wohin die Strasse neigt, zurückblickend bei Tag, keiner der halten mag, bei Nacht so still, weil keiner spazieren will, bekommt ein neues Gesicht, aus Teer, wenn der Belag bricht, kaum zu sehen bei Nacht, vielleicht auch für den Tag gedacht!

Teufel unterm Baum

Alleine vor dem Baum, Lichter und roter Saum, zurecht gerückt, an einem Stück, Ruhe auf den Strassen, Einzelseelen sich blicken lassen, Familien sitzen im Frohsinn, er fragt sich leise, wer ich bin?, der Teufel kommt am heiligen Abend, klopft ihm auf die Schulter, sagend, nicht alle haben dich vergessen, ich zahle dir ein Essen, Sparlampe schaukelt langsam im Wind, glühende Augen wie ein Kind, reichhaltige Nahrung in schwachem Licht, kleine Träne kullert über sein Gesicht, spürt goldene Zeiten für einen kurzen Moment, sogar eine kleine Kerze die brennt, bis der Teufel ihm die Hand reicht, und nie mehr von seiner Seite weicht!

Regenbrief

Randnotiz in meinen Brief, in Tinte gesogen, blaues Tief, habe ihn heute noch versandt, die Adresse unbekannt, die Rückseite bleibt leer, den Absender gibt es nicht mehr, an einem neuen Ort verloren, gestern wurde Glück geboren, tragisch ist hierbei nur dass, der Umschlag wurde im Regen nass, unleserlich nun was geschrieben, wo der Verfasser ist geblieben, die Eiszeit ist vorüber, Tage werden nicht trüber, weder heiter, es geht einfach nur weiter, Zeilen belanglos für die Person, denn sie weiss alles schon, der Regen hat nur gemacht, was beide schon lange gedacht!

Jammertal

Ich habe Sorgen, kann ich dein Ohr borgen, dir erzählen was mir fehlt, was mich heute quält, letzte Woche hattest du Zeit, bist du nicht mehr bereit, zuzuhören, das letzte Mal, du bist meine erste Wahl, Klagen ohne ein Ende, warten auf die Wende, nicht zu realisieren, Selbstverantwortung zu kreieren, aus der Bahn geworfen, dunkle Gänge entlang schlurfen, wo ist der Wille geblieben, er hat dich doch bis hierher getrieben, atme einmal tief ein, schaue ein wenig traurig drein, ich habe auch Sorgen, löse sie und schlafe bis Morgen!

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